Esch-sur-Alzette (Luxemburg) – Kaunas (Litauen) – Novi Sad (Serbien)
Seit dem 1. Januar 2022 tragen wieder drei sehr unterschiedliche europäische Städte für ein Jahr den Titel „Kulturhauptstadt Europas“.
Mit Esch-sur-Alzette (Luxemburg), Kaunas (Litauen) und Novi Sad(Serbien) wurden Städte ausgewählt, die ganz im Sinne des derzeitigen Kulturhauptstadtkonzeptes ihr Image verbessern und ihr Potential im Kulturbereich bekannter machen wollen. Hierzu werden in den „Kulturhauptstädten“ zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden, durch die auch ein nachhaltiger Tourismus als Element der lokalen Wirtschaft gefördert werden soll.
Seit 1985 wird der Titel, der auf Melina Mercouri (seinerzeit griechische Kulturministerin) zurückgeht, für jeweils ein Jahr verliehen. Auf ihren Vorschlag hin wurde im Rat der Europäischen Gemeinschaft am 13. Juni 1985 eine Entschließung für die alljährliche Benennung einer „Kulturstadt Europas“ verabschiedet. Übergeordnetes Ziel der Benennung war und ist es, den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa an Standorten exemplarisch herauszustellen.
Durch den Titel und die damit verbundenen Fördermittel (Melina-Mercouri-Preis, aktuell dotiert mit 1,5 Millionen EUR je Stadt) werden so seit 1985, als Athen den Titel als erste Stadt zuerkannt bekam, kulturelle Aspekte einer Stadt oder Region einer breiteren Öffentlichkeit nähergebracht. Während in den Anfangsjahren v.a. Hauptstädte wie Paris, Berlin etc., die für ihr Kulturangebot international bekannt sind, den Titel trugen, sind im letzten Jahrzehnt Städte für den Titel ausgewählt worden, deren überregional weniger bekanntes Kulturangebot aufgrund eines überzeugenden Konzeptes ausgebaut und präsentiert werden soll.
Seit 1999 heißt der Titel nicht mehr „Kulturstadt Europas“ sondern „Kulturhauptstadt Europas“. Eine weitere Veränderung gegenüber dem ursprünglichen Vergabeverfahren ist, dass seit 1999 der Titel an mehrere Städte (meist zwei Städte) geht.
2025 wird es mit Chemnitz nach West-Berlin (1988), Weimar (1999) und Essen/Ruhrgebiet (2009) wieder mal eine Europäische Kulturhauptstadt in Deutschland geben. Die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen.
Literatur:
Kontakt
Dr. Martina Hilger
Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa
Landesvertretung Brüssel
Referentin für Wissenschaft, Gesundheit, Verbraucherschutz und Kultur
T +32 2 282 00 73
martina.hilger@europa.bremen.de