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Bremer Tag der Ausbildungsverbünde stärkt Betriebe

Ausbildungsbrücken bauen: Die Ausbildungsgesellschaft Bremen mbH (ABiG) und Ausbildung Plus im Seestadtverbund bieten mit ihrer beispielhaften Initiative Jugendlichen, die bisher erfolglos Ausbildungsplätze suchten, eine zweite Chance. In über 30 handwerklichen, technischen und kaufmännischen Berufen ermöglichen sie Ausbildungen abseits des traditionellen Betriebskontexts.

Im Rahmen des 'Tages der Ausbildungsverbünde' am 16.06.2023 erhielten die Teilnehmer*innen Einblick in vielfältige Berufsfelder, von Landschaftsgestaltung bis Elektrotechnik. Direkt in den Werkstätten der Beruflichen Bildung Bremerhaven GmbH konnten sie die Praxis kennenlernen und Fachkenntnisse erwerben. Dabei unterstützen spezielle Bildungseinrichtungen die Auszubildenden mit praktischer Ausbildung, ergänzenden Unterrichtsangeboten und sozialpädagogischer Betreuung.

Staatsrat für Arbeit Kai Stührenberg unterstreicht: „Mit den Ausbildungsverbünden ermöglichen wir jungen Erwachsenen eine berufliche Ausbildung mit dem Ziel, sie zeitnah in eine reguläre betriebliche Ausbildung zu überführen. Azubis bekommen eine Perspektive und Unternehmen können Ausbildungsstellen besetzen. Es profitieren alle davon.“

Während des "Tages der Ausbildungsverbünde" wurden diverse Aspekte der Verbundarbeit durch eine Vielzahl von Vorträgen beleuchtet und diskutiert. Praxisexperten wie Caroline Smieja, Deutschlehrerin bei "Ausbildung PLUS im Seestadtverbund", unterstrichen dabei die Notwendigkeit individueller Ansätze und intensiver Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten. Sie betonte: „Nur mit geballter Kraft und einer intensiven Zusammenarbeit z.B. von Lehrkräften, Sozialpädagog:innen, Projektleiter:innen, Psycholog:innen, Geschäftsführung und Auszubildenden kann das Ziel erreicht werden.

Die Ausbildungsverbünde in Bremen und Bremerhaven verfolgen ein klares Ziel: Sie bieten jungen Erwachsenen die Chance auf berufliche Ausbildung und ermöglichen einen nahtlosen Übergang in reguläre betriebliche Ausbildungsplätze. Durch diese Initiative werden nicht nur zusätzliche Ausbildungschancen geschaffen, sondern auch offene Ausbildungsplätze gefüllt - eine Win-win-Situation, die die Wirtschaftskraft und Zukunftsfähigkeit der beiden Standorte stärkt.

Regine Geraedts, Referentin für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der Arbeitnehmerkammer Bremen, unterstrich in ihrem Impulsvortrag, dass Ausbildung im Betrieb Vorrang haben muss. Doch im Land Bremen würden die angebotenen Ausbildungsplätze nicht für alle geeigneten Bewerber:innen ausreichen. „Gute außerbetriebliche Ausbildung wie in den beiden Verbünden kann helfen, die am Markt fehlenden Ausbildungsplätze vorübergehend zu ersetzen. Denn unsere Jugendlichen brauchen Chancen.“ Geraedts appellierte zudem an die Beteiligten, sich für den Aufbau eines leicht erreichbaren Unterstützungsangebots einzusetzen, das Betrieben und Auszubildenden unter die Arme greift, wenn es mal nicht rund läuft.

Dr. Ernesto Harder, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bremen, rief ebenfalls dazu auf, das Ausbildungsplatzangebot auch außerbetrieblich auszubauen. „In den Betrieben sollen sowohl Ausbilder*innen als auch Auszubildende mehr unterstützt werden. Wir haben heute gesehen wie wichtig ausbildungsbegleitende und sozialpädagogische Maßnahmen sind.“

Die verschiedenen Akteur:innen aus dem Arbeitsmarkt, der Handelskammer und der Jugendberufsagentur Bremen-Bremerhaven kamen zusammen, um entscheidende Fragen zur Integration und Bindung von Auszubildenden zu diskutieren. Gastredner, darunter Eric Pommer, Geschäftsführer der Sauberland GmbH, teilten wertvolle Erfahrungen aus ihrer Zusammenarbeit mit den Ausbildungsverbünden.

Besonderes Augenmerk lag auf der Förderung geschlechteruntypischer Ausbildungsverhältnisse, ein Thema, das durch das vom Zentrum für Arbeit und Politik der Universität Bremen durchgeführte und von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa geförderte Projekt "Geschlechteruntypische Ausbildung" (GunA) erforscht wird. Die erste Studie des Projekts steht kurz vor der Veröffentlichung und verspricht wertvolle Impulse.

Die Ausbildungsverbünde werden durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds/ REACT-EU als Teil der Reaktion der EU auf die Covid-19-Pandemie finanziert.

 

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