Von Vanessa Rassbach
Seit Jahren ist die Europäische Union bestrebt, die europäische Medienlandschaft zu unterstützen und bei hohem Qualitätsanspruch konkurrenzfähig zu machen.
Mit der 75. Auflage des Filmfestivals von Cannes wurde das EU -Programm „Kreatives Europa“, mit dem die Europäische Union den europäischen Medien- und Kultursektor finanziell unterstützt, einmal mehr sichtbar. Gleich mehrere Filme, die aus Mitteln des Programms kofinanziert wurden, erhielten eine der begehrten Trophäen:
Die Sozialsatire „Triangle of Sadness“ von Ruben Östlund über die Dynamiken, die sich entwickeln als ein Luxuskreuzfahrtschiff Schiffbruch erleidet und einige der Passagiere auf einer einsamen Insel überleben müssen, wurde gleich zweifach ausgezeichnet. Die Beteiligten, unter ihnen Iris Berben in ihrer Rolle als Industriellengattin, konnten sich sowohl über die Goldene Palme, als auch über den CST Technical Award für den besten Künstler/Techniker freuen. „Boy from Heaven“ von Tarik Saleh gewann den Preis für das beste Drehbuch und Emmanuelle Nicots „Love According to Dalva“ wurde im Rahmen der parallel stattfindenden Internationalen Kritikerwoche geehrt.
Diese Auszeichnungen sind kein Einzelfall, im letzten Jahr ging die Goldene Palme an das Fantasy-Drama „Titane“ von Julia Ducournau, ebenfalls eine Produktion, die aus EU-Mitteln gefördert wurde. Damit zeigt sich, dass das Bestreben, die europäischen Produktions- und Vertriebsunternehmen im kreativen Bereich zu unterstützen, erfolgreich ist und diese auch international konkurrenzfähig macht.
Die Europäische Union fördert jedoch nicht nur Filmproduktion über das Programm „Kreatives Europa“, sondern es werden auch Preise verliehen, um qualitativ hochwertige europäische Produktionen sichtbar zu machen Das Europäische Parlament vergibt jedes Jahr den „LUX – The European Audience Film Award“ an Filme, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen und/oder politischen Debatten befassen und so Brücken schlagen zwischen den Gesellschaften der einzelnen EU-Staaten. Im Rahmen des Wettbewerbs erhalten die teilnehmenden Produktionen Untertitel in allen 24 Unionssprachen und es gibt eine Vielzahl an öffentlichen Vorführungen. So wird nicht nur Aufmerksamkeit für die behandelten Themen erzeugt, sondern auch für den Medien- und Kultursektor an sich.
Die Besonderheit ist der Prozess der Entscheidungsfindung. Die Vorauswahl der Filme erfolgt durch eine Jury, der Gewinner wird dann zu gleichen Teilen durch eine online durchgeführte Publikumsabstimmung und ein Votum der Abgeordneten des Europäischen Parlaments gewählt. Der diesjährige Award ging an den Film “Quo Vadis, Aida“ von Jasmila Žbanić, der das Massaker in Srebrenica thematisiert.
Wenn Sie sich an der nächsten Runde beteiligen wollen, müssen Sie noch ein wenig Geduld aufbringen. Voraussichtlich ist es im Dezember 2022 wieder so weit, aktuelle Informationen zu dem Wettbewerb veröffentlicht das Parlament https://luxaward.eu/de/das-neueste.
Kontakt
Vanessa Rassbach
Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa
Europaabteilung, Landesvertretung Brüssel